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AG Deutsch-Jüdische Geschichte

im

Verband der Geschichtslehrerinnen und -lehrer


Deutsc
hlands (VGD)

Last update 27.01.2023

Nie wieder? Schon wieder!

Eine besondere Empfehlung für die Lektüre von Michael Wolffsohns neuem Buch.

Wolffsohn_Buch_CoverZum Holocaust-Gedenktag 2024 am 27. Januar bringt der Herder-Verlag ein neues Buch von Michael Wolffsohn heraus: Nie wieder? Schon wieder! Alter und neuer Antisemitismus. Es ist ein großer Essay in mehreren Teilen. Im Mittelpunkt stehen zwei Redemanuskripte zur Gedenkstunde an den Novemberpogrom 1938 am 9.11.2023 im Berliner Abgeordnetenhaus, wozu Wolffsohn als Gastredner geladen war. Das erste Manuskript ist die vor dem 7.10. vorbereitete Rede, das zweite die dann gehaltene. Warum sie sich unterscheiden, liegt auf der Hand.

Ein längerer Vor- und Nachspann ergänzen Wolffsohns Überlegungen zum Thema neuer alter Antisemitismus in Bezug auf Israel, aber nicht nur. Der Horizont in dem kleinen Buch ist weit gesteckt, zeitlich und räumlich, und fast jede Seite ist schon ein Thema für sich. Der Bogen spannt sich zum einen von den Ursprüngen Israels im Altertum zu Israel heute im Nahen Osten und in der globalen Welt, sowie zum anderen vom Antisemitismus in Deutschland, der in den Holocaust gemündet hat, über den Umgang damit in Deutschland (Ost und West) nach 1945 hin zum bleibenden bzw. israelbezogen erneuerten Antisemitismus bis nach dem Schwarzen Schabbat am 7. Oktober.

Der essayistisch geschriebene Text formuliert in manchmal drastischer Sprache eine drastische Kritik an Heuchelei und formalistischem Anti-Antisemitismus von offizieller Seite, wie er sich, rituell „pfäffisch vorgetragen“, in vielen offiziellen Bekundungen äußert. Wolffsohn zerstört Illusionen und Trugbilder bei jenen, die sie unbewusst hatten, und bewusste Verdrängungen, die es auch gibt. So die Tabuisierung des Antisemitismus in muslimischen Kreisen von Migranten (ohne Pauschalisierung!) und die Vernachlässigung des linken Antisemitismus, die beide zum 7.10. ihr besonderes coming out und coming together hatten. Wogegen immer schon die allermeisten Erfahrungen verbaler und physischer Gewalt gegen Jüdinnen und Juden durch muslimische Täter erfolgten, aber der Hinweis darauf den Vorwurf der Islamfeindichkeit einbrachte. Und vor mehreren Jahrzehnten konnte auch ich an der Uni schon sehen, wie israelbezogener Antisemitismus unter dem Deckmantel des Antiimperialismus begann.

Wolffsohn zeigt auch eine heuchlerische Seite der offiziellen Haltung zu Israel auf, jedenfalls vor dem 7.10., mit Zitaten von Bundeskanzlern oder anderen hohen Politikern, die unterhalb der offiziellen Ebene alles andere als später die Merkelsche „Staatsräson“ zum Ausdruck brachten. Und wie beim öffentlichen „Für Antisemitismus ist in Deutschland kein Platz!“ geht es auch für den Bildungsbereich vor allem um die Beruhigung des eigenen Gewissens. Es ist eine simplistische Vorstellung, mit simpler Bildung ließe sich Antisemitismus präventiv bekämpfen, waren doch die historischen Antisemiten zuallererst Hochgebildete.

Soweit zentrale Thesen von Wolffsohn, nicht die einzigen. Optimismus zeigt sich hier nicht, aber Wolffsohn ist auch kein Defätist, er lässt der Leserin und dem Leser durchaus Spielraum zum produktiven Nachdenken, selbst wenn man nicht mit allem einig geht. Die Form des Essays kommt ohne Nachweise auf das Behauptete aus und baut auf das Vertrauen in den Autor. Nicht nur wer Zweifel hat, kann die neuralgischen Zitate im Internet überprüfen und wird immer fündig, wenn auch nicht unbedingt auf den ersten Klick. Dies wäre auch eine schöne Aufgabe zur Internetkompetenz für Schülerinnen und Schüler.

Wolfgang Geiger
Arbeitskreis Deutsch-jüdische Geschichte des VGD
Redaktionsmitglied von Geschichte für heute
Vorsitzender des Verbandes Hessischer Geschichtslehrerinnen und .lehrer (VHGLL)
(Landesverband des VGD)


Gedenken an die Novemberpogrome am 9.11.2023 im Zeichen des 7.10 und den Folgen

Veranstaltet in der Synagoge Beth Zion in Berlin, auf die am 18.10. zwei Anschläger versucht wurden. Herausragend vor allem die Rede von Josef Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland. >Phönix


Last update 31.10.2023

Terroristischer Angriff der Hamas auf Israel und Massaker an Männern, Frauen und Kindern.
Hinweise zu Aktualität und Geschichte des Nahostkonflikts, seine Folgen und Auswirkungen hierzulande, israelbezogenem Antisemitismus..., auf einer neuen Seite >Naher Osten.

 

>>Erklärung des Verbandes der Geschichtslehrerinnen und -lehrer  Deutschlands zum Terroranschlag der Hamas vom 7. Oktober und  israelbezogenem Antisemitismus in Deutschland

 

 


Last update 19./23.6.2022

Documenta-Antisemitismus?!

Warum die Analysen in den Medien bislang auf halbem Wege stehen bleiben

1. Eine Betrachtung von außen (19.6.22)

Den Organisatoren der diesjährigen Documenta, dem indonesischen Autorenkollektiv Ruangrupa, wird vorgeworfen, palästinensischen Künstlern die Gelegenheit zur einer Israelkritik gegeben zu haben, die von Kritikern als israelbezogen antisemitisch eingestuft wird. Ich habe das oder die betreffenden Kunstwerke nicht gesehen., Ob ein Kunstwerk antisemitisch ist oder nicht, wann Antiisraelismus in Antisemitismus umkippt, ist auch oft schwer festzumachen, da gilt meistens die Frage nach dem Existenzrecht Israels als Kriterium, doch wie die durch ein Kunstwerk verneint werden kann, führt uns wieder zur Interpretationsfrage,

So ziehe ich hier nur Schlussfolgerungen aus einem aufschlussreichen Bericht über das Problem in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung vom 19.6.2022. „Es hätte geholfen, wenn die Kuratoren sich zum Existenzrecht Israels bekannt hätten. Dieses Bekenntnis kam nicht”, schreibt die FAS. Das wäre auch ein Novum gewesen, glaube ich, wenn die Kuratoren sich von der Arbeit eines Ausstellers distanziert hätten. Das Entscheidende kommt aber jetzt: „Wenn sie es abgegeben hätten, hieß es aus Documenta-Kreisen, seien sie zuhause in Indonesien nicht mehr sicher; das Land hat alle Beziehungen zu Israel abgebrochen.“

Nur eine Schutzbehauptung? Vielleicht. Wenn es aber stimmt, heißt das doch folgendes: Ruangrupa war überhaupt nicht frei in der Gestaltung der Documenta. So gibt es kein israelisches Künstlerkollektiv (alle Aussteller sind Kollektive) und ohne große Mühe hätte man da Künstler*innen finden können, die keine nationalistische israelische Sicht vertreten.

Während die Geschichte der Documenta bislang eine Geschichte der Befreiung von Kunst aus Zwängen,  politischen und anderen, war, tritt hier ein Kuratorenkollektiv auf, das einen politischen Auftrag von zuhause ausführt - und die Unmöglichkeit, auch nur in einem Punkt etwas anderes zu tun als zuhause toleriert, erfüllt diesen Tatbestand.

Damit wäre die Erörterung des Problems schon beendet, auch wenn man das corpus delicti der Ausstellung noch gar nicht gesehen hat.

Wolfgang Geiger, 19.6.2022

 

Ergänzung 23.6.:
2. Postcolonialism meets Anti-Semitism

Das obige bezog sich auf die der Ausstellung vorausgehende Debatte über die BDS-Positionen im Kreis der Kuratoren, die sich in der Präsenz palästinensischer und der Absenz israelischer Künstler niederzuschlagen schienen.  Angesichts dessen, dass Indonesien Israel nicht anerkennt, keinerlei diplomatische Beziehung zu ihm hat und israelische Staatsbürger bis vor einiger Zeit noch nicht einmal nach Indonesien als Touristen einreisen durften, ist das alles andere als überraschend. Ãœberraschend ist vielmehr, wie viele politisch und kulturell in Verantwortung Stehende vorab jeden israelbezogenen Antisemitismus ausschlossen, offenbar ohne eine Ahnung von diesem Kontext zu haben, inklusive der Leiterin der Documenta, und stattdessen eine “medial aufoktroyierte Antisemitismusdebatte” kritisierten (cf. taz 21.6.22)

Was sich schon unmittelbar nach dem oben erwähnten Bericht in der FAS dann zeigte, übertraf allerdings alle Befürchtungen. Es geht jetzt nicht mehr nur oder gar überhaupt nicht um Kunstwerke wie jenes, dass Gaza mit Guernica vergleicht, das im spanischen Bürgerkrieg von Hitlers Legion Condor durch Luftbombardements dem Erdboden gleichgemacht wurde. Das riesige Banner “People’s Justice” der Gruppe Taring Padi zeigt den antiimperialistischen Kampf des Volkes u.a. gegen eine Kolonne Soldaten, in denen sich auch ein Soldat mit Schweinsschnauze und Aufschrift Mossad auf dem Helm findet. Andere Soldaten, das muss auch erwähnt werden, tragen die Erkennung KGB und 007, im Hintergrund  sieht man noch Atomraketen und zwei weitere Soldaten im Vordergrund tragen eindeutig eine amerikanische Uniform . Nicht nur der Mossad-Soldat, sondern auch die anderen sind physiognomisch abwertend dargestellt, hierin liegt also noch nicht die antisemitische Besonderheit, vielmehr kommt es überhaupt auf die Komposition der ganzen Szene inneralb des Riesenbildes an.

Entscheidend ist - und das ist in den Analysen bislang noch nicht richtig herausgekommen -, dass der Zug der Soldaten vor zwei Figuren vorbeiläuft, die als Teufel und ein in physiognomischer Stereotypik dargestellter Jude zu identifizieren sind. Letzterer erfüllt alle Kennzeichen der antisemitischen Darstellung des jüdischen Geschäftsmannes, Profiteurs und Strippenziehers im Hintergrund aus der Nazi-Zeit. Und hier trägt er SS-Runen auf seinem schwarzen Hut. Die Gleichsetzung der Israelis mit den Nazis ist ein inzwischen auch schon alter Topos und schlägt eine Parallele zu dem  o.g. Guernica/Gaza-Vergleich. Der Topos der Hintermänner ist hier jedoch ganz spezifisch inszeniert: Der Teufel klatscht sich in die Hände, aber hinter ihm freut sich der Jude mit Zigarre und Haifischzähnen. Hier wird ein antijüdisches mittelalterliches Motiv, das früher den Teufel hinter dem Juden zeigte, umgekehrt, so dass selbst der Teufel im Dienst des Juden steht. Ein spezifisches Nazi-Ideologem kommt hinzu, indem Juden als Hintermänner des US-Kapitalismus und des sowjetischen Kommunismus (KGB) zugleich dargestellt werden.

Dies ist somit eine sehr durchkomponierte, vorgeblich antiimperialistische Botschaft, die in antisemitischer Verschwörungsideologie kulminiert, wonach die Juden/Israelis als eigentliche Profiteure und Strippenzieher des weltweiten Imperialismus und letztlich von allem Bösen (Teufel) stehen, also als Weltfeind, wie ihn so zugespitzt bislang nur die Nazis erfunden haben. Ihre Identifizierung mit den Nazis selbst ist eine Komponente des Post-Shoa-Antisemitismus, der, wie schon gesagt, aufs engste mit den Antiisraelismus verbunden ist.

Mit Ãœberraschung kann man jedoch in der taz vom 21.6. einfühlend lesen: “Aber der in Teilen antisemitischen Bildsprache der Künstler jetzt tiefere Intention zu unterstellen, verkennt die innenpolitische Hintergründe dieser Protestkunst. Die antisemitische Symbolik fußt eher auf Naivität und Unwissen, vor allem auch über den Kontext der Wahrnehmung dieser Symbole in der zu Recht von besonderer Empfindlichkeit geprägten deutschen Öffentlichkeit.” (Künstlerkollektiv Taring Padi: Gruppe fühlt sich missverstanden, taz 21.6.). So äußerte das Kollektiv auf der Documenta-Website auch sein Bedauern, missverstanden worden zu sein.

Erhellend ist vielleicht ein Interview mit einer indonesischen Künstlerin im Rahmen eines kurzen Berichts im Hessischen Rundfunk (HR2) vom 23.6. (nach dem Hören - leider nicht online verfügbar und daher nicht genauer identifzierbar), die sagte, dass man mit dem Begriff Antisemitismus in Indonesien nicht viel anfangen könne, dass aber Juden auch schon an der kolonialen Unterwerfung damals durch die Niederländer beteiligt gewesen seien (gemeint sind wohl Händler, die in diesem Zuge ins Land kamen), und dass man besser ein antikolonialistisches Mahnmal in Indonesien aufstellen solle. “Juden werden als weiße europäische Kolonialisten wahrgenommen”, analysierte auch Natan Sznaider (Berliner Zeitung bereits am 12.6.). Auf dem Bild und offenbar, wenn dies so ist,  in der kollektiven Wahrnehmung sind sie jedoch nicht nur Beteiligte, sondern Verantwortliche und Schuldige.

Dies ist nicht nur skandalös als solches, sondern auch der ernsthaften und berechtigten Intention des Postkolonialismus abträglich. Wenn dieser ohne solche Feindbilder und insbesondere ohne das antisemitische Feindbild im Mittelpunkt nicht auskommt, wird das, wie Andreas Fanizadeh in der taz schreibt, vielelicht zum “Waterloo der Postkolonialen”? (taz 21.6.22)

Das ursprünglich noch gesellte Fragezeichen zum Thema hat sich somit inzwischen erübrigt.

Cf. https://documenta-fifteen.de/

https://taz.de/Antisemitismus-bei-der-Documenta/!5859644/

https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/documenta-antisemitismus-und-rechthaberei-bis-zum-schluss-18118361/ein-ausschnitt-des-18118360.html#fotobox_1_8118361
https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/documenta-antisemitisches-wandbild-wird-entfernt-18116298.html?printPagedArticle=true#pageIndex_2

https://www.dw.com/de/documenta-umstrittenes-werk-soll-entfernt-werden/a-62207352

https://www.youtube.com/watch?v=ygMjo3BJ72o

https://www.hessenschau.de/kultur/kanzler-scholz-sagt-besuch-ab-experten-sehen-ruf-der-documenta-in-kassel-schwer-beschaedigt,reaktionen-banner-abbau-documenta-100.html

https://taz.de/Politisierung-auf-der-documenta-15/!5856408/

https://taz.de/Antisemitismus-auf-der-Documenta/!5859650/

https://www.nzz.ch/feuilleton/der-antisemitismus-skandal-auf-der-documenta-war-absehbar-ld.1689842

https://www.juedische-allgemeine.de/suche/?q=Documenta (Artikel-Ãœbersicht)

Der beste Überblick über das ganze Banner:

https://www.tagesschau.de/kultur/documenta-antisemitismus-roth-101.html

 

Wolfgang Geiger, 23.6.2022

 

 

Last update 2.11.2021

Kölnische Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit e. V.
Antisemitismus als Herausforderung für die Schule

Online-Veranstaltungsreihe in 6 Teilen vom 23.11.2021-7.2.2022 jeweils ab 19 Uhr

Jeweils Vortrag und Diskussion auf dem  Youtube-Kanal der Gesellschaft. Die Videos bleiben danach abrufbar. Zur Website der >Gesellschaft / Zum >Programm

 

Last update 29.9.2021

Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung Hamburg
Fachtagung Antisemitismus:
Beständiges Vorurteil!? Antisemitismus im Geschichts-, Religions- und Politikunterricht begegnen

Fr 19.11. - Sa 20.11.2021 Online über Videokonferenz

Gemeinsame Konferenz für Lehrkräfte und Multiplikatoren in Kooperation mit dem Georg-Eckert-Institut für Internationale Schulbuchforschung (GEI), der Arbeitsgemeinschaft zur deutsch-jüdischen Geschichte im Verband der Geschichtslehrer Deutschland e.V. und dem Fachverband Geschichte und Politik Hamburg und der Vereinigung Hamburger Religionslehrerinnen und Religionslehrer. Außerdem Kooperationspartner: Yad Vashem

Teilnahmeinformationen auf der >Webseite des LI, dort auch der >Programm-Flyer

 

Last update 16.8.2021

1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland

Mit Verspätung erst - wofür wir uns entschuldigen - greifen wir die Initiative zu 1700 Jahren Zeugnis jüdischer Präsenz auf dem Boden des heutigen Deutschland auf und stellen dabei gleich fest, dass es damals nicht nur kein Deutschland gab, sondern noch nicht einmal den Anschein dessen, was man dann später unter der Bezeichnung zunächst nur für die Sprache deutsch nannte.

Hier zunächst einige weiterführende Links:

Offizielle Seite des Projekts 1700 Jahre: https://2021jlid.de/

Webseite zum Thema des >Zentralrats der Juden in Deutschland

Webseite >der Jüdischen Allgemeinen

Webseiten der >Bundesregierung / des >Bundesministeriums des Inneren sowie dabei eine besondere >Info-Seite / der >Kultusministerkonferenz

Das Projekt >Shared History des Leo Baeck Instituts (Neew York / Berlin)

Die Bundeszentrale für politische Bildung  veranstaltet in Zusammenhang mit der KMK am 10.11.2021 eine Online >Fachtagung 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland: Wege der Begegnung mit jüdischer Vielfalt im Lernort Schule mit einem >Dossier Jüdisches Leben in Deutschland - Vergangenheit und Gegenwart

Thema 1700 Jahre mit Videos auf >Phoenix

>L.I.S.A. Wissenschaftsportal Gerda Henkel Stiftung: Dossier: Jüdische Geschichte und Kultur im mittelalterlichen Köln. Interdisziplinäre Zugänge. Eine Ringvorlesung der Universität zu Köln im Wintersemester 2020/21. 10 Videos

Eine Sonderpublikation des >Herder-Verlages: Herder Thema - Auf Zukunft hin. 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland

Außerdem im Konstanzer Verlag >Hartung-Corre ein Lesebuch mit Erinnerungen: Jüdische Schicksale in und aus Deutschland

 

 

Last update 22.5.2021

Israelbezogener Antisemitismus

Was israelbezogener Antisemitismus ist und wie er sich äußert, konnte man in der vergangenen Woche auf Straßen und im WWW erleben, in Wort und (Gerwalt-)Tat. “Der Judenhass hat beim Stichwort Israel Freigang”(1) beschrieb dies treffend die Frankfurter Rundschau, ebenso wie den Unterschied zwischen legitimer Kritik und Antisemitismus, mit einer Ausnahme: Das Existenzrecht Israels ist universell und seine Anerkennung nicht nur eine Pflicht für uns Deutsche aufgrund der Vergangenheit, so wie man das “wir” hier verstehen könnte: “Die Existenz Israels hat mit den historischen Verbrechen Deutschlands so viel zu tun, dass wir kein Recht besitzen, sie infrage zu stellen.”(2) Auch andere nicht. Ständig einen Sonderstatus für uns Deutsche zu definieren ist kontraproduktiv in dieser Auseinandersetzung. 

Der Israelbezogene Antisemitismus nimmt die Kritik an der israelischen Regierungspolitik zum Mittel, um  Hass auf den Staat Israel als solchen sowie auf die Juden in der ganzen Welt zu verbreiten und auf diesem Wege die aus der Vergangenheit, dem Holocaust, zu Recht errichteten Barrieren gegen Antisemitismus zu überwinden.

Der Verband der Geschichtslehrer Deutschlands hat daher eine Erklärung zur notwendigen Bekämpfung des Antisemitismus in allen seinen Formen als Pflicht für uns alle und vor allem auch als Lehrerinnen und Lehrer herausgegeben: >hier.

(1) Anetta Kahane: Antisemitismus: Israel wird zum Ventil für Judenhass, FR, 17.5.2021
(2) Stephan Hebel: Israel: Der Unterschied zwischen legitimer Kritik und Antisemitismus, FR, 17.5.2021

W. Geiger

 

Last update 9.12.2020

Chanukkah - Sieg des Lichts

Eine überaus eindrucksvolle Darlegung der Entstehung und des Sinns des Chanukkah-Festes gab Daniel Neumann am 4.12.2020 auf HR2 im Rahmen der Sendereihe Jüdische Welt (9:47). Wir freuen uns, diesen bemerkenswerten Podcast ausnahmsweise hier einbetten zu dürfen und danken recht herzlich dem Hessischen Rundfunk und Daniel Neumann dafür! >>Podcast

Daniel Neumann ist Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde Darmstadt und Direktor des Landesverbandes der Jüdischen Gemeinden in Hessen. Wir verweisen hier auf die Seite des Darmstädter Echo vom 15.3.2017 über ihn  sowie auf die Ansprachje von ihm zum neuen Antisemitismus am 12.5.2020 bei der Evangelischen Akademie Frankfurt (8:13)Last update 31.1.2020

 


 

Gedanken zum Gedenken an den 17.1.1945

Hinweise und Links zu den Reden von Bundespräsident Steinmeier, dem Interview mit Ulrich Bongertmann (VGD) im Heute Journal und die Ausstellung Survivors in Essen finden Sie auf der Seite >>Aktuell des Verbandes Hessischer Geschichtslehrerinnen und -lerer VHGLL.

Fragen und Umfragen zur Erinnerung an den Holocaust
Pünktlich zum 75. Jahrestag des 27.1.1945 wird den Schulen wieder die Schuld an mangelndem Geschichtsbewusstsein gegeben

Jährlich und oft mehrmals im Jahr werden wir mit neuen Umfragen konfrontiert, die uns den Verbreitungsgrad von antisemitischen Einstellungen in der Bevölkerung und Bildungsdefizite von Jugendlichen über den Holocaust vor Augen führen. So war am 27.1.2020 im Hessischen Rundfunk in HR-Info zu hören: “Unsere Bildungspolitik hat versagt, wenn ein Viertel der Schüler nicht mehr weiß, dass Auschwitz ein Vernichtungslager war.” Die Autorin, Maria Ossowski, ist Kulturkorrespondentin des RBB/ARD und die Sendung dürfte wohl auch auf anderen Sendern der ARD gelaufen sein (Ausschwitz-Gedenken: “Keine sinnentleerten Rituale”, HR-Info, 21.1.2020).

Regelmäßig werden in solchen pauschalisierenden Aussagen Umfrageergebnisse verzerrt, wenn nicht verfälscht, die ihrerseits schon aufgrund ihrer Methodik auch Kritikwürdiges enthalten. Was bedeutet “ein Viertel aller Schüler”? Befragt werden stets Schülerinnen und Schüler ab 15, wenn nicht schon ab 14 Jahren, die das Thema Holocaust noch nicht im Geschichtsunterricht haben konnten. Dies mag man bedauern, vor allem angesichts dessen, dass Deutschlektüren wie das Tagebuch der Anne Frank eben schon zu diesem Zeitpunkt, wenn nicht früher schon, im Deutschunterricht gelesen werden. Die breite Streuung des Alters der Befragten beeinflusst aber die Umfrageergebnisse. Dass Schülerinnen und Schüler Auschwitz nicht kennen oder nicht speziell als Vernichtungslager - vielleicht weil für viele SuS ohnehin KZ synonym dazu ist -, wenn sie das noch nicht im Geschichtsunterricht hatten, kann man den Geschichtslehrern und -lehrerinnen nicht vorwerfen. Trotzdem wird  es immer pauschal impliziert, auch wenn von “Bildungspolitik” die Rede ist.

Und dann geht es auch darum, was genau gefragt wird und wie. So mag z.B. manchen der Ort Auschwitz-Birkenau nicht bekannt sein, wonach in einer Umfrage 2017 gefragt wurde. Nur “ein Viertel” unwissender Schülerinnen und Schüler ist ja nach der Aussage von Maria Ossowski (gerne wüsste man, nach welcher Umfrage) noch vergleichsweise wenig gegenüber anderen in Umlauf gebrachten Zahlen. Eine Kritik der sich verselbstständigenden medialen Verbreitung von Fragmenten aus soziologischen Umfragen gibt es auf der Seite des Verbandes Hessischer Geschichtslehrerinnen und -lehrer (Landesverband des VGD) aus einem Vortrag zur Erinnerungskultur in Wiesbaden am 17.5.2019 (Wolfgang Geiger: Die Toten sind nicht tot. Historische Erinnerung angesichts neuer Herausforderungen, VHGLL).

Außerdem kann man sich fragen, ob negative Antworten (“Kenne ich nicht”) auch bei einigen aus Protest und Provokation gegen die Umfrage erfolgen, obwohl sie das Gefrage sehr wohl kennen. Das wäre dann gewiss noch gravierender als die schiere Unkenntnis, aber kein Bildungsdefizit im Sinne von “wurde nicht ausreichend im Unterricht behandelt”. Wieviele solcherart motivierter Antworten es dabei geben mag, ist aber natürlich nicht nachweisbar.

Aber anderes auch nicht: Grundsätzlich darf eine generelle Schlussfolgerung aus solchen Umfrageergebnissen in Frage gestellt werden, nämlich die Erklärung der Wissenslücke durch eine Unterrichtslücke: Was die Schüler nicht wissen, wurde ihnen nicht vermittelt. Dafür gibt es pauschal keinen Nachweis und wenn die Journalisten und anderen Interpretatoren sich etwas näher mit der schulischen Realität befassen würden, würden sie das auch differenzierter darstellen. In allen Fächern, so auch in Geschichte, werden Dinge wieder vergessen und dies oft recht schnell und sogar, wenn sie von der Lehrkraft als wichtig erachtet werden.

Die historische Distanz zum Geschehen, aber auch zum Kampf für das Gedenken, wie er von den Älteren seit Jahrzehnten geführt wurde, verändert das Verhältnis zum Thema Nationalsozialismus und Holocaust für die heutigen Jugendlichen. Ulrich Bongertmann hat als Vertreter des VGD im oben erwähnten Interiew im Heute Journal darauf hingewiesen, und das bedeutet deswegen kein Desinteresse am Thema seitens der Schüler, aber ein anderes Verhältnis zum Umgang damit. Zahlreiche Untersuchungen seit vielen Jahren bestätigen immer wieder, dass sich Schülerinnen und Schüler sehr wohl dafür interessieren, aber einen zwanghaften Umgang damit, eine “NS-Traumatik”, ablehnen, wie es mal eine Schülerin treffend formuliert hat, im Sinne verordneter Betroffenheit, und dies war eine Reaktion auf die Ankündigung des Lehrers, man werde das NS-Thema das ganze Halbjahr lang behandeln (zit. in Hollstein/Meseth et al., , S. 42. Vgl. auch Giesecke/Welzer, S. 21f. sowie Meseth 2011 - siehe unten).

Der Schriftsteller und Exekutivpräsident der Internationalen Auschwitzkomitees Chistoph Heubner meint: Allerdings scheint es insgesamt in den Schulen zunehmend die Auffassung  zu geben, die Zeit des NS-Regimes sei ein abgeschlossenes Kapitel, das  wir hinter uns gelassen haben.” (Erinnern an Auschwitz). Wie kommt er zu dieser Anklage und was bedeutet genau “hinter uns gelassen”? Dass es uns nicht mehr interessiert, berührt? Dann verstünde er nicht einmal das Grundverständnis von Geschichtsunterricht, weil wir grundsätzlich Geschichte für heute unterrichten wollen, wie die Verbandszeitschrift des VGD treffend heißt, und das gilt umso  mehr für dieses Kapitel der Geschichte. Verordnete Betroffenheit ist aber genau das, was die Schülerin als “Traumatik” ablehnte.

Und wenn besagte Schülerin damit gegen die Ankündigung von einem halben Jahr “Traumatik”-Unterricht protestierte, so wurde nun gerade dies in dem erwähnten Rundfunkbeitrag als quasi quantitative Lösung des Problems vorgeschlagen: “Ein halbes Jahr bis zur 10. Klasse müssten Geschichtslehrer verbindlich via Curriculum den Zweiten Weltkrieg und die Shoah verhandeln, anschließend erst ein KZ besuchen und dies bitte nur mit sorgfältiger Nachbereitung.” (Insgsesamt also mehr als ein halbes Jahr.) Abgesehen von dem darin impliziten Vorwurf, der Unterricht habe versagt, würde hiermit der Widerstand gegen den “Schuldkult” geradezu erzeugt. Anschließend könnte man dann auch wieder die Schulen anklagen für Vorkommnisse provokativen Verhaltens von Schülern in Gedenkstätten.

Gewiss gibt es generell zu wenig Stunden für den Geschichtsunterricht. Alle aber, die das Problem pauschal mit “mehr Unterricht” zu lösen glauben, verwechseln Qualität und Quantität. Es kommt nicht darauf an, wie viel sondern wie gut wir unterrichten. Darüber kann man allerdings sehr wohl diskutieren doch das passiert ist diesen Medien nicht.

Zitierte Literatur:
Oliver Hollstein / Wolfgang Meseth / Christine Müller-Mahnkopp / Matthias Proske / Frank-Olaf Radtke: Nationalsozialismus im Geschichtsunterricht. Beobachtungen unterrichtlicher Kommunikation. Bericht zu einer Pilotstudie, Frankfurt a. M. 2002, Frankfurter Beiträge zur Erziehungswissenschaft).
Dana Giesecke / Harald Welzer: Das Menschenmögliche. Zur Renovierung der deutschen Erinnerungskultur. Hamburg (Edition Körber), 2012.
Wolfgang Meseth: Riskantes Lernen: Moralische Erwartungen und der Geschichtsunterricht über den Nationalsozialismus und Holocaust, in: Lernen aus der Geschichte, 13.04.2011.

 


Last update 26.10.2019

Nach dem Anschlag in Halle

Wir verweisen auf die Erklärung des Verbandes Hessischer Geschichtslehrerinnen und -lehrer VHGLL vom 13.10.2019 und ergänzen folgendes:

Der antisemitisch motivierte Versuch, in der Synagoge von Halle am Jom Kippur (9.10.2019) ein Massaker anzurichten, vor dem Hintergrund einer ideologisch weiter gefassten abstrusen Verschwörungstheorie, wurde allein durch den notwendigen Selbstschutz der Synagoge vereitelt, nämlich die solide Tür. Durch die Ãœberwachungskamera sah man von innen, wie der Täter auf die Tür schoss, und war in panischer Angst, er könne sie aufschießen. Wäre es ihm gelungen, wären außer den beiden Toten und den zwei Verletzten außerhalb  noch viel mehr Opfer innerhalb zu beklagen, ähnlich wie bei dem Anschlag auf die zwei Moscheen in Christchurch (Neuseeland), der dem Täter ja auch als Vorbild diente.

Der Schock ist so schon groß, aber was wäre, wenn das Massaker gelungen wäre, mit Schusswaffen und Sprengstoff, und vielleicht 30, 40 oder 70 Toten unter den Gläubigen in der Synagoge?

Die jüdische Gemeinschaft in Deutschland ist verunsichert, obwohl alle sagen, dass es sie nicht wirklich überrascht hat. Sie sind allenfalls überrascht, dass ihre Warnungen, ihr Pessimismus sich bewahrheiten. In der Zeit vom 17.10. wirft Richard C. Schneider der Gesellschaft einen rituellen Umgang mit dem Antisemitismus vor, “lächerliche Mahnwachen” nach dem Ereignis statt effektive Prävention davor, eine alibimäßige Betroffenheit mit einem phrasenhaften “Nie wieder!” gegen etwas, das schon längst da ist. Schneider empfindet unsägliche Wut und Langeweile zugleich, schreibt er, “weil ich darüber schon jahrzehntelange schreibe. Immer und immer wieder. Nach jedem Attentat, nach jedem Anschlag, nach jedem neuen antisemitischen Skandal.”

Die Liste der schwereren antisemitischen Anschläge - Morde, Brandanschläge und entsprechende Versuche, Körperverletzung... - ist lang, wie auf Wikipedia nachzulesen, und sie sind nicht nur durch rechtsextreme Deutsche begangen worden, sondern auch von Tätern mit arabischem bzw. muslimischem Hintergrund. Eine Chronik viel zahlreicherer antisemitischer Vorfälle kann man auch nach Jahr und Monat (seit 2002) und sogar nach Bundesland und Stadt bei der Amadeu-Antonio-Stiftung aufrufen, darunter auch bereits entsprechende Kommentare zu Halle.

Der Rechtsextremismus ist jahrelang gegenüber dem Islamismus vernachlässigt und in der Konsequenz verharmlost worden, das wird jetzt in Reaktion auf Halle auch von jenen in den Medien zugegeben, die direkt oder zumindest indirekt dafür verantwortlich sind. Die Förderung von zivilgesellschaftlichen Initiativen gegen Rassismus, Antisemitismus und für Demokratie wurde abgebaut, während man gleichzeitig den Antisemitismus “in der Mitte der Gesellschaft” beklagt und bei jeder sich bietenden Gelegenheit den Schulen mangelnde Präventionsarbeit im Unterricht vorwirft.  Auch wurde bei der Polizei eingespart, während deren Aufgaben stiegen. Letzteres soll sich jetzt ändern und so fragt die Amadeu-Antonio-Stiftung auf Belltower: “Warum wird nach Halle mehr Polizei gefordert und Demokratiearbeit gekürzt?”

Der Attentäter von Halle war ein Einzeltäter, aber kein Einzeldenker. Alle Elemente seiner Verschwörungstheorie sind von der Neuen Rechten aus in die sprichwörtliche Mitte der Gesellschaft getragen worden und beim Antisemitismus konnte sie auf eine ohnehin schon vorhandene Grundlage aufbauen, die sich durch Stereotypen, Klischees und daraus resultierenden Vorurteilen nicht nur in Form eines bewussten Antisemitismus zeigt, sondern oft und viel mehr auch noch unbewusst vorhanden ist. Jede neue Antismeitismusstudie belegt dies.

Auf die Frage “Was hat Ihr Sohn gegen Juden?” antwortete die Mutter des Attentäters von Halle, von RTLl befragt: “Er hat ein falsches Vokabular. Er hat nix gegen Juden in dem Sinne. Er hat was gegen die Leute, die hinter der finanziellen Macht stehen. Wer hat das nicht?”

Hier zeigt sich erschreckend exemplarisch, wie uralte Vorurteile gegen die “Geldjuden” immer noch wirken, trotz eines gewissen Ãœber-Ichs, das davor warnt, Juden als “Juden” zu attackieren, auch verbal nicht, “falsches Vokabular”. Doch die in der Synagoge versammelten Juden waren demnach Repräsentanten derjenigen, “die hinter der finanziellen Macht stehen.”

Dieses Vorurteil vom mittelalterlichen Geldverleiher über Joseph Süß Oppenheimer (“Jud Süß”) bis zum “Rothschild-Syndrom”, wie wir es nennen möchten, und den erfundenen “Protokollen der Weisen von Zion” mit ihrer angeblichen Weltverschwörung widerlegen wir hier auf unseren Seiten durch die belegbare historische Wahrheit. Ausführlich ist dies bereits hinsichtlich der Quelle dieser Vorurteile, nämlich das Mittelalter betreffend, gelungen, die anderen Teile sind noch in Arbeit.

 

Last update 17.9.2017

Am 12.9. eröffnete das Heute Journal seine Sendung ungewöhnlich mit einem Rückblick auf Helmut Kleinicke, einem weiteren “stillen Helden” à la Schindler und Plagge. Wie letzterer war Kleinicke SS-Mitglied. Seine Tochter wusste zu seinen Lebzeiten nichts davon, bis ein heute in Israel wohnender Ãœberlebender sie ausfindig machte. Wie Schindler konnte Kleinicke im besetzten Polen Juden als Arbeitskräfte reklamieren und damit vor dem Tod retten. Die Nachforschungen dauern schon eine Weile an und es gab auch schon früher Meldungen über den Fall. Hier einige Links

Heute Journal 12.9.17; Spiegel Online 22.12.16 sowie 9.11.16; Rückblick des Überlebenden Josef Königsberg auf Spiegel Online 5.11.2008 sowie in der ZDF Mediathek (Heute Journal vom 22.12.16).

 

Last update 25.3.2017

Gemeinsame Erklärung des Zentralrats der Juden in Deutschland
und der Kultusministerkonferenz  zur Vermittlung jüdischer Geschichte, Religion und Kultur in der Schule

1.9.2016 / 8.12.2016

Das Judentum ist seit vielen Jahrhunderten integraler Bestandteil der deutschen und europäischen Kultur, Geschichte und Gesellschaft.
Jüdisches Leben ist indes in vielen gesellschaftlichen Bereichen kaum sichtbar und wird, beispielsweise in Schulbüchern und anderen Bildungsmedien, vielfach nur auf einzelne Elemente oder auf einige wenige Epochen der Geschichte verkürzt, zum Teil verzerrt und undifferenziert dargestellt. “

So beginnt die Präambel der gemeinsamen Erklärung, Download auf der Website der KMK.

 

Last update 29.6.2014

Antisemitismus, wie er leibt und lebt, in deutschen Medien.
Unter dem Titel Antisemiten live schrieb die FAZ einen bemerkenswerten Kommentar, der unser Augenmerk auf den augenscheinlich “gewöhnlichen”, historisch altbekannten und 70 Jahre nach dem Untergang des Nationalsozialismus erschreckenden Antisemitismus in (bisher) nahmhaften Medien wie dem NDR oder der Welt. Es geht um Kirill Petrenko, den neuen designierten Chefdirigenten der Berliner Philharmoniker, der für eine NDR-Kommentatorin die  “jüdische Karikatur” des “Gnoms Alberich” darstellt gegenüber seinem gescheiterten Konkurrenten Thielemann, dem “Experten deutschen Klanges”, Wagners nobler Wotan-Figur gleich.

 

Last update 13.10.2014

Gewiss kann  und darf man Israels Politik kritisieren, wie die jedes anderen Landes auch. Leider ist Israel aber offenbar kein Land wie jedes andere, da sich nur allzu häufig die Kritik mit antisemitischen Ressentiments auflädt, die mit dem aktuellen Konflikt kaum noch etwas zu tun haben. Der Nahostkonflikt ist eindeutig ein Vektor zur Popularisierung des Antisemitismus, den man sonst so nicht äußern würde. Und es nützt auch nichts aus einem anderen* falsch verstandenen political correctness heraus zu leugnen, dass hier Migranten islamischer Herkunft eine wichtige Rolle spielen. Die Jüdische Allgemeine hat ein Dossier mit Beiträgen zum jüngsten vom Gaza.Krieg beförderten Antisemitismus zusammengetragen, das erschreckend ist, mit sehr genauen Details.

* gemeint ist: gängige Meinung und ein Vorwurf ist ja, dass es einen Konsens von political correctness in Deutschland gebe, wonach man Israel nicht kritisieren dürfe.

Last update 6.8.2014

Werbung in eigener Sache:

Neuerscheinung:

Martin Liepach / Wolfgang Geiger: Fragen an die jüdische Geschichte. Darstellungen und didaktische Herausforderungen, Schwalbach/Ts. (Wochenschau), 2014. (> Wochenschau-Verlag)

Rezensionen: Yad Vashem / Internationale Schule für Holocaust-Studien ; Sehepunkte

In diesem Zusammenhang möchten wir auch auf die Publikation auf dem Jahre 2012 hinweisen:

Wolfgang Geiger: Zwischen Urteil und Vorurteil. Jüdische und deutsche Geschichte in der kollektiven Erinnerung, Frankfurt a.M. (Humanities Online), 2012.

Rezensionen: Geschichte für heute (PZ-Ffm) ; Medaon

 

 

Last update 3.5.2014

Aktueller Titel der ZEIT N°19 / 30.4.2014: Fragt mich jetzt! Interview mit einer Überlebenden.
Mehr auf unserer Seite 1933-45.

Last update 19.4.2014

24 h Jerusalem – Das Doku-Projekt auf Arte am 12.4.2014
Jerusalem rund um die Uhr dank der Video-Mitarbeit unzähliger Einwohner. Bilder und Mini-Videos von Handy-Aufnahmen und zusätzliche Informationen (z.B. Karten) sind auf Arte.tv eingestellt. Außerdem können die Sequenzen der TV-Sendung abgerufen werden.
Für ihr gigantisches Projekt wollten Regisseur Volker Heise und Produzent Thomas Kufus, die 2009 zusammen 24 h Berlin realisiert hatten, ursprünglich proportional zur demographischen Realität auch palästinensische Mitarbeiter einbeziehen. Nach eineinhalbjährigem Kampf, berichtet Nina Pauer über die Entstehung des Projekts in der ZEIT vom 10.4.2014 (S.61), zogen die Palästinenser, gegen die ein massiver öffentlicher Druck aufgebaut wurde („ein Shitstorm im Netz“), zurück. Wie einmal eine verpasste Chance für die Palästinenser. Sie befürchteten eine „normalisation, also eine Akzeptanz der gegenwärtigen politischen Situation“ durch die Doku.  Dass die arabische Seite Jerusalems dennoch über die mitwirkenden Protagonisten adäquat zur Sprache kam, haben die Palästinenser, die das boykottierten oder dazu aufriefen, der Beharrlichkeit der Autoren des Projekts zu verdanken, eine umfassende Sicht Jerusalems trotz des Widerstandes von palästinensischer Seite zu vermitteln, sowie der Palästinenser aus der Bevölkerung, die bereit waren ihren Alltag zu dokumentieren.
>Start,
>TV-Trailer, >Inhalte

Last update 9.11.2013

Heute vor 75 Jahren:
Als Synagogen brannten, Geschäfte und Wohnungen verwüstet wurden, Menschen misshandelt und umgebracht wurden.

Dieter Graumann, Vorsitzender des Zentralrats der Juden in Deutschland, wünscht sich mehr “ehrliche Anteilnahme” statt “ritualisierte Betroffenheit” in Deutschland (Interview mit der Neuen Osnabrücker Zeitung).

Raphael Gross, Direktor des Jüdischen Museums und des Fritz-Bauer-Instituts, sowie aktuell Autor des Buches November 1938 - die Katastrophe vor der Katastrophe, München (C.H. Beck), 8,95 €, im Gespräch in der Sendung Horizonte des Hessischen Rundfunks. Die Sendung erinnert an den Pogrom, der in Nordhessen bereits vor dem 9. November begann.

Mehr aktuelle Links auf unserer Seite 1933-45.

Last update 31.3.2013

Neu erschienen: Geschichte lernen N°152: Jüdische Geschichte (Link zum Friedrich-Verlag) mit Online-Dokumenten.

Last update 12.3.2013

Die Reden von Norbert Lammert und Inge Deutschkron im Bundestag  zum Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus am 30. Januar 2013 anlässlich des 80. Jahrestages der Ernennung Hitlers zum Kanzler in Verbindung mit dem Holocaust-Gedenktag am 27.1.2013  , Texte: Lammert, Deutschkron. Video der Veranstaltung.

Last update 23.4.2012

Czernowitz - Heute das Damals suchen. Die erstaunliche multikulturelle Vergangenheit der Hauptstadt der Bukowina zwischen Habsburg, Rumänien, Sowjetunion und Ukraine und ihrem Ende durch die Katastrophe des Holocaust und des 2. Weltkriegs vermittelt eindrucksvoll eine Begegnung mit Juden heute in Czernowitz, mit ihrer Arbeit für das Gedenken an die ausgelöschte Gemeinde von damals und der Wiederbelebung der jüdischen Kultur heute in einem Bericht der  taz vom 21./22.4.2012.

Last update 16.4.2012

Im Nachgang zum Grass-Gedicht sieht Christiane Hoffmann in der FAZ einen “Fluch der Geschichte” nicht darin, dass schon vor zehn Jahren, also weit vor dem aktuellen Konflikt in Nahost, von 60% der Deutschen Israel als “Bedrohung des Weltfriedens” sahen - die damalige Frage war schon unglaublich für die “Objektivität” von Meinungsforschern: “Welches Land halten Sie für eine Bedrohung des Weltfriedens ?” (Etwas weniger Wertungen gab es bei der Umfrage bein den USA, Nordkorea und Iran). Den “Fluch der Geschichte” sieht die FAZ im “Defizit an Demokratie”, das in der Tabuisierung der Diskussion über Israel bestehe - und auch anderen “Tabus”: Europa, Afghanistan... Ein wunderbares Beispiel für die Unterstützung der Grass’schen Strategie, Tabus einfach zu erfinden, um sich dann als “Demokrat” gegenüber diesem angeblichen “Demokratie-Defizit” in Pose setzen zu können.

Last update 9.4.2012

“Man kann es gar nicht oft genug sagen: Geschichte wiederholt sich”, beginnen die Gedanken von Moritz Neumann, dem  Vorsitzenden des Landesverbandes der Jüdischen Gemeinden in Hessen, zum diesjährigen Pessachfest.  Die Ansprache enthält auch eine indirekte, aber in der Sache (Aktualität im Nahen Osten) klare und nachdenkenswerte Antwort auf Günter Grass, obwohl der Text vermutlich schon vorher verfasst worden war. HR2: Jüdische Welt vom 6.4.2012: Podcast , Text.

Last update 6/9..4.2012

Pünktlich zu Pessach 5772 oder zum Ostermarsch 2012 ?
Günter Grass und sein “Gedicht” als neues Beispiel, wie Israel ohne Kenntnis der Sachlage verurteilt wird und wie die Auseinandersetzung mit Israel kompensatorisch vor dem Hintergrund eines Problems mit der eigenen Vergangenheit erfolgt.
Alle Ingredienzien des “sekundären Antisemitismus” sind vorhanden: 1. das angebliche Tabu die israelische Politik zu kritisieren, 2. die Antizipation des Vorwurfs, man sei Antisemit, wenn man dies tue, 3. die Umkehrung der Realität, hier freilich zu einem neuen Höhepunkt gesteigert:  Israel könne und wolle den Iran “auslöschen” und bedrohe den Weltfrieden.
Darf man israelische Politik kritisieren? Ja, aber warum erfolgt dies von denen, die behaupten, das dürfe man nicht, dann immer auf diese Weise?
Ob der sich prompt einstellende Antisemitismusvorwurf die richtige Reaktion darauf ist, darf allerdings auch diskutiert werden, eine Pauschalisierung des Begriffes führt letztlich auch zu seiner Banalisierung und verhindert (oder behindert zumindest) die Auseinandersetzung mit den Inhalten und dem Hintergrund solcher Thesen.

Das Gedicht vom 4.4. auf Süddeutsche.de ; Reaktionen und Kommentare im Spiegel der Berichterstattung der SZ: 4.4., 5.5., noch
einmal vom 5.5., 6.5. und noch einmal vom 6.5. sowie eine Ãœbersicht über Grass’ spektakuläre Interviews und Aussagen gibt die SZ hier.
Eine Presseschau vom 5.4. auf stern.de; eine Zusammenstellung politischer Reaktion auf T-Online; Reaktionen aus israel auf Zeit Online vom 4.4. und eine internationale Presseschau auf Spiegel Online; sowie die beiden tonangebenden Artikel von Henryk M. Broder auf Welt Online hier (“ewiger Antisemit”) und hier. Weitere lesenswerte Kommentare: Christian Böhme in The European auf T-Online und Josef Joffe auf Zeit Online.

Online-Abstimmung über Grass auf T-Online - wie repräsentativ das auch sein mag: hier.

Empfehlenswert finden wir die Kommentare zu Grass in der taz: von Klaus Hillenbrand und Micha Brumlik am 5./6.4. und Stefan Reinecke am 7./.8.9.4.2012. Ebenfalls verweisen wir auf die Interpretation des Gedichts in der FAZ von Frank Schirrmacher am 4.4. sowie auf die Analyse von Raphael Gross: “Antisemitismus ohne Antisemiten” in der Frankfurter Rundschau vom 7.4.2012

Zum Thema Antisemitismus siehe auch unsere Themenseite Antisemitismus in Geschichte und Gegenwart.

Last update 2.4.2012

Seismographen der Moderne - Interview mit Dan Diner über jüdische Fragen, Lehren aus dem Holocaust und den “arabischen Frühling” in der Neuen Zürcher Zeitung am 31.3.2012, NZZ Online 2.4.2012.

“Bild dir dein Volk!” Axel Springer und die Juden. Ausstellung im Jüdischen Museum Frankfurt bis zum 29.7.. Dazu gibt es eine sehr gute Seite in der taz vom 12.3.2012: Fluchtpunkt Jerusalem.

Das Geheimnis von Haus Nummer 15. Spurensuche in einer Berliner Straße, wo drei Winter lang eine jüdische Familie vor den Nazis versteckt wurde. Die Wiederentdeckung einer Geschichte in der taz vom 31.3.2012, verfügbar auf taz.de.

Rabbinerausbildung in Deutschland: Spät, aber nicht zu spät” meint Micha Brumlik in der taz vom 5.3.2012.

Last update 30.1.2012

“Verraten und verkauft” - der Aprilboykott jüdischer Geschäfte 1933, seine Vorgeschichte in der Weimarer Republik, Bedeutung und Wirkung. Ein inhaltsreiches Interview mit der Historikerin Hannah Ahlheim in der taz vom 30.1.2012 - online hier.

Last update 24.1.2012

Marcel Reich-Ranicki wird die Gedenkrede im Bundestag am Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus halten. Die Rede wird ab 9 h im Parlamentsfernsehen, im Web-TV auf www.bundestag.de übertragen. Die Reden der vergangenen Jahre (2011: Elie Wiesel, 2010: Shimon Perez, 2009: Horst Köhler, 2008: Lenka Reinerová, 2007: Imre Kertész, 2006: Ernst Cramer, 2005: Arno Lustiger und Wolf Biermann, 2004: Simone Veil, 2003: Jorge Semprún) und dann auch die von 2012 sind in der Mediathek abrufbar.

Last update 23./26./29.1.2012/8.2.2012/10.2.2012

Neue Antisemistimus-Studie im Auftrag des Bundestages: Startseite mit Informationen zum Hintergrund des Beschlusses von 2009 und zum Ergebnis der Studie. Download der Studie; außerdem Links zu: “Mitten unter uns”, in: Das Parlament Nr.49-50/2011 und aktuelle Meldung Heute im Bundestag vom 29.11.2011.
Berichte auf sueddeutsche.de, tagesspiegel, Spiegel Online, Deutschlandfunk mit Möglichkeit zum Nachhören der Sendung Kultur heute vom 23.1.mit einem Interview mit Peter Longerich, dem Koordinator der Studie; vgl. auch den tagesschau-Bericht; interessant auch die Meldung in der Islamischen Zeitung; auf heute.de gibt es einen Bericht mit einer Linksammlung zu verwandten Themen, darunter zum 70. Jahrestag der Wannseekonferenz.
Als “normal feindlich” charakterisiert Julius H. Schoeps die Deutschen aufgrund der Studie in der Jüdischen Allgemeinen
Wie sich der Antisemitismus im Alltag konkret äußert, wurde in einer Sendung des Deutschlandfunks im Zusammenhang mit der Antisemitismusstudie thematisiert, das Manuskript ist online. “Es gibt nicht nur ‘latenten’ Antisemitismus” betont auch nordbayern .de nach einem  Gespräch mit Ester Klaus, Vorsitzender der Erlanger Jüdischen Kultusgemeinde.
“Wenn die Erinnerung verblasst” - Interview mit Max Mannheimer anlässlich der Antisemitismusstudie auf sueddeutsche.de

Interview mit Julius C. Schoeps, Direktor des Moses Mendelssohn Zentrums, in den Potsdamer Neuesten Nachrichten.

Welchen politischen Einfluss antisemitische Hetze heute leider auch haben kann, zeigt der Rücktritt von Marina Weisband als Politische Geschäftsführerin der Priratenpartei - Info am 29.1. auf T-Online, Focus, Spiegel, sueddeutsche.de - ihr Exklusvi-Interview in Bild am Sonntag auf Bild.de (In der Zwischenzeit sieht es so aus, dass sie von ihrem Rücktritt zurückgetreten ist).

Latenten Antisemitismus gibt es auch in heimischen Medien (nicht nur?) in Österreich, dies geht aus einer Studie des Wiener Instituts für Konfliktforschung hervor, wie die Salzburger Nachrichten berichten: “Während der Berichterstattung über die “Occupy”-Bewegung gelangten antisemitsiche Stereotype wie die des “gierigen Juden” oder der “jüdischen Weltverschwörung” wieder an die Oberfläche.” Dazu auch die Wiener Zeitung, pr-inside,

Siehe auch unsere Themenseite Antisemitismus in Geschichte und Gegenwart.

Last update 21.1.2012

70. Jahrestag der Wannseekonferenz - eine aktuelle Linkliste gibt es auf dem Geschichtslehrerforum.

Last update 1.12.2011

Neue Einträge auf unserer Website: Eine Quelle von Börne 1819 (hier).

Last update 1.12.2011

Neu: Deutsch-jüdische Geschichte und Gegenwart in Erfurt. Ein Kooperationsprojekt der Alten Synagoge und des Erinnerungsortes Topf & Söhne in Erfurt. Download des Programms: hier. Zur Website Alte Synagoge / Jüdisches Leben in Erfurt: hier. / Die Alte Synagoge hat uns auch einen Beitrag zum jüdischen Viertel in Erfurt im Mittelalter geliefert (hier).

Die Chronik des Gettos Lodz - Das letzte Jahr. Ein tägliches Hörfunkjournal von HR2 Kultur, mehr dazu, zur Buchedition und zur Website auf dem Geschichtslehrerforum.

Last update 20.11.2011

Schulhof-Schimpfwort “Jude” - Expertenbericht zum Antisemitismus. Bericht in der taz zum Jahrestag des Novemberpogroms, 9.11.2011.

 

Last update: 20.7.2011

Vor dem Holocaust - Jüdisches Alltagsleben in Hessen. Neues Online-Angebot mit über 4000 Fotos. Dazu:
“Jüdische Geschichte im Netz - Alte Fotos dokumentieren den Lebensalltag in Hessen bis zum Holocaust”. Bericht der Frankfurter Neuen Presse

“Kölns jüdische Geschichte für iPhone “- ein audio-virtueller Stadtrundgang durch das jüdische Köln, Bericht auf AppReport

Deutsch-jüdische Geschichte on.tour - Die mobile Ausstellung des Jüdischen Museums Berlin. Presseinformation des JMB vom 5.7.2011

Interview mit Michael Blumenthal, Direktor des Jüdischen Museums Berlin,  zum zehnjährigen Bestehen des JMB  im Deutschlandradio vom 19.7.2011

 

Last update: 5.3.2011

Eine kleine Einführung in Talmud Cuisine - jüdische Küche in Antike und Mittelalter sowie ein aktuelles vegetarisches Rezept bietet die Website des Jüdisch- Historischen Vereins Augsburg in ihrer Ausgabe vom 4.3.2011.

Eine lange Liste aktueller Bucherscheinungen zur Jüdischen Geschichte und Kultur gibt es bei perlentaucher.de, eingestellt am 2.3.2011.

Last update: 5.1.2011

Spuren jüdischen Lebens - Ausstellung in Duisburg, siehe auf Der Westen, 3.1.2011.

Last update: 18.12.2010

Der liberale Politiker und ehemalige EU-Kommissar Frits Bolkestein wird in dem in den Niederlanden erschienenen Buch des israelischen Autors Manfred Gerstenberg mit den Worten zitiert, es gebe in den Niederlanden keine Zukunft für die Juden aufgrund des Antisemitismus seitens der Muslime. Im Interview mit einer Zeitung korrigierte er dies dahingehend, dass er nur orthodoxe Juden meine, die man äußerlich als solche erkennen könne. Mehr dazu im NiederlandNet der Universität Münster. Dazu auch eine Stellungnahme von Leon de Winter in ZEIT-Online.

Last update: 18.11.2010

Im Vorfeld des 9.11. veröffentlichte die ZEIT die von ihr in Auftrag gegebene Umfrage unter Jugendlichen zu ihrem Verhältnis zur NS-Geschichte. “Was geht mich das noch an?” wurde in Verbindung mit den anderen im ZEIT-Magazin erschienenen Texten auch auf ZEIT Online eingestellt: hier.

“Furchtbare Diplomaten” - Presseecho zur Veröffentlichung über das Auswärtige Amt im Nationalsozialismus im Geschichtslehrerforum: hier.

Last update: 10.11.2010

Ãœber Alfred Grossers Rede in der Paulskirche zum Gedenken an die Pogromnacht vom 9.11.1938 - gab es einen Eklat oder keinen? Gibt es eine “Affäre Grosser” - zur Google-Suchliste hier. - Interview mit Salomon Korn über Alfred Grosser und weitere LInks zum Thema auf Zeit online: hier. - Nachtrag vom 27.1.2011: Um einen Eindruck von der Kritik an Grosser generell zu bekommen, ist ein Blick in Die Jüdische vom 8.1.2011 instruktiv: hier.

Kritiken und Debatte zur Oskar Roehlers Film Jud Süß - Film ohne Gewissen auf dem Geschichtslehrerforum: hier.

 

Last update 21.10.2010

Im Vorfeld des 9. November veröffentlicht die Bundeszentrale für politische Bildung ein umfangreiches Themendossier online zur sog. “Reichskristallnacht” 9./10.11.1938: hier.

 

Last update 5.9.2010

Eröffnung der neuen Synagoge in Mainz am 3.9.2010. - Siehe dazu die Webseite der Jüdischen Gemeinde Mainz.

 

Last update: 3.8.2010

Forscher entziffern jüdische Grabinschriften. Spiegel Online Wissenschaft über die Arbeit des Ludwig Salomon Steinheim-Instituts auf dem jüdischen Friedhof von Worms.

200. Geburtstag von Abraham Geiger am 24.5.: Links dazu auf unserer Seite 1789-1914

 

Last update: 23.5.2010

 

Leider eine betrübliche Meldung zum aktuellen Geschehen: Auf die Raschi-Synagoge in Worms wurde in der Nacht von Sonntag auf Montag 16./17.5. ein Brandanschlag mit Brandbeschleunigern an mehreren Stellen verübt. Anwohner haben das Feuer jedoch frühzeitig bemerkt, weswegen es von der Feuerwehr frühzeitig gelöscht werden konnte: Näheres auf den Seiten der Wormser Zeitung und von rp-online. Ein vor Ort gefundenes Bekennrschreiben stellt den Anschlag als gegen Israel gerichtet dar.

 

 

Last update: 29.4.2010

Bild von König David in der Erfurter Mikwe entdeckt. Bericht auf Archäologie Online.

In der Endphase des Baus bzw. Umbaus der Erfurter Mikwe im 13. Jh. wurde offenbar im Bereich des Tauchbeckens eine Reliefskulptur übertüncht, die als Porträt König Davids identifiziert wird. Ein einmaliger Fund, der wahrscheinlich im 13. Jh. unter das Bilderverbot geriet. Die Freilegung dieser Skulptur hilft jedoch das Alter der ersten Phase der Mikwe genauer zu bestimmen, und zwar auf die erste Hälfte des 12. Jh. Damit rückt Erfurt als Sitz einer jüdischen Gemeinde in den Kreis der ältesten jüdischen Gemeinden des Mittelalters auf, mit anderen Mikwen in Köln, Worms und Speyer.

 

 

Last update: 29.3.2010

Digita - Deutscher Bildungsmedienpreis 2010 (hier) für HÖRPOL Berlin (hier) - - Erinnerungen für die Zukunft

HÖRPOL  ist eine Audioführung durch Berlin-Mitte, über Jüdische Geschichte, Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit für Jugendliche von 14 bis 21 Jahren (Schulklassen 9 - 13 aus allen Schultypen, Klassenfahrten)

 

Ausgerechnet Deutschland!
Jüdisch-russische Einwanderung in die Bundesrepublik
Ausstellung des Jüdischen Museums Frankfurt
12. März – 25. Juli 2010
Startseite des Museums mit Öffnungszeiten usw.: hier
Weitere Infos: hier

Bericht der FAZ zur Ausstellung anlässlich der Eröffnungsveranstaltung: hier und Kommentar: hier

Dazu passt auch der bei HSozKult herausgekommene Tagungsbericht über das Kolloquium Angekommen? Sechs Jahrzehnte jüdischen Lebens im Nachkriegsdeutschland. 06.12.2009-07.12.2009, München - hier

*

Die Bibliothek der ehemaligen jüdischen Gemeinde von Ostberlin ist mit 10.000 Büchern ins Moses Mendelssohn Zentrum nach Halberstadt umgezogen, Bericht in der Mitteldeutschen Zeitung Online vom 1.3.2010.

*

“Die Hansestadt ist in die erste Riege der internationalen Institute zur Erforschung der deutsch-jüdischen Geschichte aufgestiegen: Die Leiterin des Hamburger Instituts für die Geschichte der deutschen Juden, Professor Stefanie Schüler-Springorum, ist zur Vorsitzenden der Wissenschaftlichen Arbeitsgemeinschaft des Leo Baeck Instituts in Deutschland gewählt worden.” berichtet die Welt-Online aus Hamburg am 8.3.2010.

 

 

Last update: 13.2.2010

“Hamburg wird Zentrum der internationalen Forschung über deutsch-jüdische Geschichte” - So titelt Hamburg Business-On.de eine Meldung zum Leo Baeck Institut vom 5.2.2010.

Vorträge zur jüdischen Geschichte und Kultur an der Universität Bonn im Mai und Juni. - Eine gemeinsame Veranstaltung des Katholischen Bildungswerks mit der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Bonn, dem Evangelischen Forum Bonn, der Evangelischen Erwachsenenbildung im Kirchenkreis An Sieg und Rhein und dem Studium universale der Universität Bonn. Näheres auf der Seite des Erzbistums Köln.

In einer Schweizer Lokalzeitung war es offenbar kein Problem einen antisemitischen Artikel der schlimmsten Art (Berufung auf die “Protokolle der Weisen von Zion” u.ä.) zu veröffentlichen. Der Schweizerische Israelitische Gemeindebund hat dagegen Anzeige erstattet. Siehe auf der Website des SIG.(Nachricht vom 5.2.).

Im Nachtrag zum Holocaust-Gedenktag vom 27. Januar stellt der Vorsitzende des Aktiven Museums Spiegelgasse in Wiesbaden fest, dass das Gedenken an den Holocaust die Erinnerung an die (vorangegangene) jüdische Geschichte zu Unrecht überschattet. Ein Interview in der Frankfurter Rundschau vom 13.2. (hier).

 

 

Last update: 18.12.2009

Rezension zu: R. Kießling u.a. (Hrsg.): Jüdische Geschichte im Alten Reich 1300-1800, Berlin, Akademie-Verlag 2007, erschienen 2009 auf H-Net (siehe: hier).

Info auf der Website des Goethe-Instituts, November 2009:  Geschichte aus dem Kopfhörer – „Hörpol“, ein Audio-Rundgang durch die Straßen Berlins (siehe: hier).

Judentum in Deutschland. Ein Beitrag von Prof. Micha Brumlik (online hier) im Newsletter von Lernen aus der Geschichte (homepage: hier) vom 16.12.2009 zum Thema „Neubeginn und Migration. Jüdisches Leben nach 1945“ (zum download des gesamten Newsletters: hier)

 

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